Forschen – immer wieder

Forschen – immer wieder

Kinder lernen Sprachen anders als Erwachsene es tun. Als kleines Kind lernt man die Muttersprache intuitiv durch „ein fein gewobenes Netz aus persönlichen Erinnerungen, Bildern, sensorischen Assoziationen und affektiven Reaktionen“ (Pavlenko, 2005). Je älter man wird, so ändert sich das Erlernen von Sprachen. Die organische Fähigkeit eine Sprache zu erlernen wird von einer systematischen Lernweise ersetzt, welche auf bewusst angewendeten Problemlösungsansätzen beruht – der eigenen Intelligenz – um dieselbe Aufgabe zu erzielen (DeKeyser, 2000).  

Dennoch kann Thomas Bak, Ph.D., Neurowissenschaftler vom Centre for Cognitive Ageing and Cognitive Epidemiology der Universität Edinburgh, von einer englischen Frau erzählen, die er kennengelernt hat, als die Dame 92 Jahre alt war. Bei sehr geringen Fremdsprachenkenntnissen hat sie mit 56 angefangen, Russisch zu lernen. Mit 75, schloß sie ihre Doktorarbeit über russische Dichter ab. Nun im Alter von 92 Jahren gilt sie als eine der renommiertesten Übersetzerinnen russischer Dichtung.

Sonst noch Fragen?

Oder Schlussfolgerungen?

Eine Schlussfolgerung könnte auf jeden Fall gezogen werden: Forschung ist nie zu Ende. Es ist dringend erforderlich, dass wir uns in bestimmten Phasen unseres (Arbeits)Lebens über Forschungsergebnisse informieren – und es braucht mehr als ein kurzer Blick in eine Forschungsthematik, um behaupten zu können, dass man Spezialist in dem Thema ist.

(Intrinsisch) photosensitive Ganglienzellen (ipRGC) zum Beispiel: Vor zwanzig Jahren redeten alle über ihre wichtige Rolle bei der Synchronisierung des Biorhythmus von Menschen und Tieren. Rund zehn Jahre danach, und nach weiteren Forschungsstudien bei Versuchspersonen mit Erkrankungen der Zapfen und Stäbchen, wurde es festgestellt, dass die photosensitiven Ganglienzellen nicht nur zur Regulierung des zirkadianen Rhythmus beitragen, sondern auch einen gewissen Maß an Lichterkennung vermitteln und dürften deshalb doch bei der menschlichen Sehleistung eine Rolle spielen.

Es wird weltweit im Bereich des Lichts geforscht. Einige Forschungsarbeiten sind rein akademisch, andere äußerst praxisorientiert. Bei den Lichtdesignern sind es nicht nur die Forschungsarbeiten zum Thema Licht und Gesundheit oder Licht und Aufmerksamkeit, Wohlbefinden und Leistung, die von besonderem Interesse sind. Einige Neurowissenschaftler haben sich mit Untersuchungen befasst, welche die Auswirkung von Lichtstärke und Farbtemperatur auf menschliche Emotionen, Stimmungen und Verhalten erkunden. Und andere haben sich mit der passiven Kommunikation durch Umgebungslicht auseinandergesetzt. Weitere Hinweise dafür, wie aufgeschlossen wir sein müssen, um „liefern“ zu können. 

Gib nie auf, nach einem “Heart of gold” zu suchen (danke Neil Young!) – und gib nie auf, nach wertvollem Input zu suchen. Die erste Empfehlung könnte im Glück enden – die zweite ist eher ein anhaltender, lohnender Prozess, für sich selbst und für andere.