Casambi

Von der Straße ins Museum

Kronleuchter mit Steuertechnik von Casambi

In der Sonderausstellung "Zukunftslichter" im Münchener Glaspavillon von BMW sind derzeit Objekte zu sehen, die die Fahrzeugbeleuchtung aus ihrem Kontext lösen und zeigen, wie die Technik neben ihrer herkömmlichen Verwendung noch benutzt werden kann. Zum Beispiel als Kronleuchter – aus Exterieur wird so Interieur: Die drei baugleichen Entwürfe von Bernhard Dessecker namens "85 Iconic Eyes" bestehen jeweils aus 85 ikonischen BMW-LED-Frontscheinwerfern. Das funktioniert vielleicht nicht in Serie, wie die beliebte 3er-Reihe von BMW, sehr wohl aber als außergewöhnliches Kunstwerk, das seinen Weg bis ins Bayerische Landesmuseum geht, um dort das Foyer zu beleuchten.

Neben ihrem Aussehen ist es die Lichtsteuerung, die die Scheinwerfer-Kronleuchter besonders macht. Die LEDs sollten im Unterschied zu ihrer Autofunktion dimmbar, sowie per Fernbedienung steuerbar sein. Der finnische Lichtmanagementanbieter Casambi hat dafür genau die richtige Technologie zu bieten: Module in Größe einer Streichholzschachtel und basierend auf energiesparender Bluetooth Low Energy (BLE). Werden sie wie hier einmal pro Leuchter eingesetzt, bauen sie für sich ein geschütztes Bluetooth-Netzwerk auf. Sich erkennen, zuordnen beziehungsweise vielfältig bedienen lassen, all das funktioniert hervorragend. Die dreiadrigen Casambi-Module können, in diesem Fall ohne Sensortechnik sondern manuell, auf Basis der An- bzw. Abwesenheit der Besitzer sowie des Tageslichtverlaufs gesteuert werden (Daylight Harvesting). Dank ihrer Größe passen sie in sämtliche Leuchtensysteme, auch nachträglich verbaut, bieten gestalterische Flexibilität und können per eigens entwickelter App vom Smartphone oder Tablet angewählt und gesteuert werden. Mit dem klassischen Lichtschalter ist lediglich das An- und Abschalten möglich. Jeder Leuchter funktioniert so erstmal für sich. Es können aber in der Applikation genauso Gruppen gebildet werden, in denen dann beispielsweise diese drei Lüster zusammengefasst werden können. Dazu verwendet die Technologie des finnischen Start-Up-Unternehmens ein vernünftiges Rechtemanagement.

Insgesamt besteht der ellipsenförmige Leuchter aus 640 Einzelteilen, ist 85 Zentimeter hoch, 60 Zentimeter breit und wiegt 30 Kilo. Er wurde in Handarbeit gefertigt. Jedes Scheinwerfermodul wurde mit insgesamt drei LEDs bestückt: Eine LED ist zentral platziert. Zwei weitere sind am Rand installiert; durch diese wird der äußere, lichtleitende Ring gespeist. Im Kern des Kronleuchters sind zudem zwei starke LED-Module als Up- und Downlight eingesetzt. Diese können dank zweier, getrennter Lichtkreise unabhängig von den Scheinwerfermodulen gesteuert werden.

Die "85 Iconic Eyes" geben den hochentwickelten, automobilen Leuchtenelementen eine neue künstlerische Perspektive. Aus BMW-Serienteilen entsteht einzigartige Lichtkunst und aus einem losen Projekt wächst eine Zusammenarbeit zwischen den Motorenwerken und dem Designer. Genauso wie bei den entgegenkommenden neuesten Scheinwerferkreationen der neuesten Autos, schauen wir auch hier genau hin; der seltsamen Zweckentfremdung und der verbauten multifunktionalen Technik von Casambi sei Dank.

Planungsbeteiligte: BMW - Bernhard Dessecker
Verwendete Produkte: BMW LED headlights; Casambi lighting control technology