D’Leedon Wohnanlage in Singapur/SG
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d’Leedon Wohnanlage in Singapur/SG.

D’Leedon ist eine der größten Wohnanlagen in Singapur. Sie befindet sich im Zentrum des Distrikts 10 von Singapur, nah an einer großen Auswahl von kommerziellen und kulturellen Einrichtungen und umfasst sieben Wohnhochhäuser und zwölf Doppelhaushälften sowie integrierte Landschaftsplanung mit Erholungseinrichtungen. Die Positionierung und Ausrichtung der Türme wurden optimiert, um gezielt mit der starken Sonneneinstrahlung zu bestimmten Tageszeiten umzugehen und um die bestmöglichen Aussichten über Singapur zu gewährleisten.

Um den öffentlichen Raum zu optimieren, verjüngen sich die Türme zum Boden hin. Die Hochhäuser werden nach Wohneinheiten pro Etage in "Blütenblätter" unterteilt, was wiederum eine große Vielfalt von Wohnungen ermöglicht. Die architektonischen Formen sind sehr fließend und ergeben lange, wellenförmige Linien, die harmonisch in die Landschaft übergehen. Die Landschaft selbst besteht aus einer Kombination von verschiedenen härteren und weicheren Designelementen, welche zusammen ein reichhaltiges Gewebe aus Formen, Texturen und Strukturen bilden, die alle dynamisch wirken. Bei der Entwicklung des Lichtdesignkonzepts waren diese Elemente alle entscheidend.

Der Architekturstil und die Landschaftsplanung verlangten eine integrierte Lichtgestaltung, die mit den Flächen, Formen und Routenführungen durch die Anlage nahtlos verschmelzen würde. Die Lichtplanung ist einzigartig, indem sie verschiedene unkonventionelle Ansätze anwendet, um die geeignete Beleuchtung für die großen offenen Außenräume zu liefern. Es gibt so gut wie keine Leuchten auf hohen Masten und keine Pollerleuchten, da die Gestaltungsvorgaben viel Wert auf freie Blicke über die Stadt legten. Trotzdem sollte die beleuchtete Umgebung Sicherheit und eine angenehme Atmosphäre für die 1000 Bewohner der Hochhäuser bieten.

Der Wunsch – oder eher die klar definierte Anforderung – war: "keine sichtbaren Leuchten". Licht selbst sollte "integraler Teil der Architektur werden". Das ist keine neue Idee. Bei den heutigen verfügbaren technologischen Lösungen ist das für den Lichtdesigner beinah eine Selbstverständlichkeit. Die Herausforderung liegt darin, wie man dieses Konzept realisiert. Bei diesem Projekt unterstreicht sehr genau das Licht die einzigartigen architektonischen linearen Formen. Dazu wurden lineare LED-Lichtlösungen in die Boden- und Wandflächen eingebettet, was den Energieverbrauch bis auf 2,5 Watt pro Quadratmeter reduziert. Der lineare Lichtdesignansatz orientiert sich eng an der Philosophie hinter dem prägnanten Baustil. Perfekt wurde die Ausführung allerdings auch dadurch, dass Fragen wie die Entblendung sehr ernst genommen wurden.

Von oben betrachtet wirkt der Komplex, als ob hauptsächlich blaues Licht angewendet worden ist. Es war der Mondscheineffekt, der als Atmosphäre definiert wurde. Insbesondere sollte es möglich sein, bei einer Mondscheinatmosphäre die Swimmingpools zu nutzen. Nähert man sich den öffentlichen Räumen am Boden, stellt man fest, dass sich die Lichtdesigner bei der Farbtemperatur der Beleuchtung in den Wohnvierteln und kleineren Gartenanlagen für Warmweiß entschieden haben.

Bei den größeren Grünflächen, welche die zentrale Achse des Komplexes bilden, wurden kühlere Lichtfarben eingesetzt. Diese Zone ist sehr belebt und umfasst zahlreiche Wasserelemente, wie Schwimmbecken (50 Meter und 75 Meter lang), Jacuzzis und ein Planschbecken für Kinder. Wasserelemente spielen eine wichtige Rolle und erscheinen in vielen Formen über das ganze Gelände – von ruhig und besinnlich bis hin zu Brunnen und natürlichen Teichen. Besondere Wasserspiele wie Kaskaden und Wasserfälle sollen den Menschen ermöglichen, unterschiedliche Ebenen des Geländes wahrzunehmen und zu navigieren.

Die Architektur hilft, das Streulicht aus den Innenräumen auf einem Minimum zu halten und einige der Balkone an den Hochhäusern und Abschnitte der Fußgängerwege enthalten in das Aggregat vermischte reflektierende Materialien oder Pigmente, sodass die Oberflächen selbst nach Einbruch der Dunkelheit leuchten, ohne dass zusätzliche Leuchten notwendig sind.

Um die Anforderungen bezüglich Energiesparung zu erfüllen, wurden langlebige, wartungsfreundliche Leuchtmittel wie LEDs vis-à-vis Halogenlampen bevorzugt. In den begrünten Flächen wurde eine Kombination aus Metalldampflampen und LEDs angewendet, wobei weitere Energieeinsparungen mithilfe effektiver Lichtsteuerungen erzielt werden können. Die Fassadenbeleuchtung wurde sehr diskret gehalten – außer der Kronen der Türme – um Wartungsprobleme zu vermeiden.

Planungsbeteiligte

Architekt:
 Zaha Hadid Architects/RSP Architects, Planners & Engineers
Landschaftsarchitekt:
 ICN Design International

Lichtdesign: Lighting Planners Associates