Orgelpfeifen

Vom Ton zum Licht

Wie aus Orgelpfeifen Leuchten für ein historisches Stadt-Palais werden.

Die französische Gemeinde Saint-Rémy- de-Provence trumpft mit außer- gewöhnlicher Historie auf. So ist es zum Beispiel Nostradamus Geburtsort, während Vincent van Gogh dort malte. So wie der Ort steckt auch das Haus voller Geschichte. Es han-

delt sich um ein renoviertes Stadt- Palais, einen ehemaligen Adelssitz und ein heutiges Hotel, aus dem
17. Jahrhundert. Genau dort wurde 1863 die Oper "Mireille" von Charles Gounod uraufgeführt. Der Komponist spielte dabei selbst auf einer Harmonium-Orgel, was für die Lichtplanerin Susanne Brenninkmeijer schließlich Inspiration war. Fünf Orgelpfeifen hängen auf verschiedenen Höhen, und sind mit warm weißen, nach unten abstrahlenden LED-Reflektorlampen ausgestattet. Im Innern sind sie golden lackiert. Dieses Zusammenspiel sorgt für angenehmes Licht im barocken Treppenhaus. In der Decke sind zusätzlich engstrahlende Richtstrahler installiert, die wiederum von oben die Orgelpfeifen anleuchten und dem restlichen Eingangsbereich ange- nehmes, zum Sandstein passendes Licht schenken. So ist Beleuchtungstechnik clever in einem Klangkörper verbaut – Licht für die Ohren. Gleichzeitig erzeugen die Orgelpfeifen heute keinen Klang mehr, sie sind umfunktioniert und schenken nur noch Musik für die Augen.

Architektur: Margot Stängle
Lichtdesign: L+RC, Susanne Brenninkmeijer
Produkt: Orgelbau Oppel